Landtag-Online 11|2018
Time to say goodbye – Interview mit zwei Saaldienern
Ein Beitrag von: Oberschule Inselschule Borkum
Im Landtag arbeiten Menschen auch hinter den Kulissen. Dazu gehören 20 Saaldienerinnen und Saaldiener.
Welche Aufgaben haben sie? Was haben sie im Laufe der Jahre im Landtag erlebt? Wir haben uns mit zwei Saaldienern, die nach der Plenarwoche im November in den Ruhestand gehen, unterhalten.
Sieben Jahre war Lutz Folprecht im Landtag tätig. Wenn das Plenum nicht tagt, betreut er Menschen im Pflegeheim. Er erklärte uns, die Aufgabe eines Saaldieners sei es, für Ruhe und Ordnung zu sorgen und die Besuchergruppen zu ihren Tribünenplätzen zu führen.
Ein Ereignis, dass ihm in Erinnerung geblieben ist, war eine Sitzung über Drogenmissbrauch, bei der ein Besucher, der auf der Besuchertribüne saß, Flugblätter in den Plenarsaal geworfen hatte. Nach zweimaliger Ermahnung wurde der Besucher vom Sicherheitspersonal hinaus begleitet. Vermissen wird er die persönlichen Kontakte zu den Politikern.
Zu den Aufgaben von Karl-Michael Hages gehörte es, bei Veranstaltungen aufzupassen, den organisatorischen Ablauf zu kontrollieren und auf Besucherinnen und Besucher achtzugeben.
Hages ist ebenso wie Folprecht Pensionär und hat sieben Jahre im Landtag gearbeitet.
Gern erinnert er sich an einen fast schon lustigen Vorfall mit älteren Herrschaften, die in Hasenkostümen auf der Besuchertribüne saßen.
Am meisten wird er die Kontakte zu Abgeordneten und den Besuchergruppen, zu denen auch Schulklassen aus ganz Niedersachsen gehörten, vermissen. Mit etwas Wehmut sagt er: „Zurzeit gibt es im Landtag 20 Saaldiener, ab nächster Woche sind es nur noch 18“.
Autorinnen: Rieke und Ilyas
erstellt am 15.11.2018