Landtag-Online 11|2018
„Mikroplastik raus aus Kosmetika!“ – Debatte über Plastik in der Nordsee
Ein Beitrag von: Oberschule Inselschule Borkum
Dieses Thema berührt uns besonders, da wir es tagtäglich mit eigenen Augen sehen: Plastikmüll an unserem Borkumer Strand.
Die Müllboxen sind meist randvoll. Insulaner und Touristen sammeln täglich Strandgut aus Kunststoff ein. Zwei Mal diskutierte der Landtag am Mittwoch dieses Thema.
Imke Byl, umweltpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, fordert Maßnahmen zur Reduzierung von Plastikmüll.
Die umweltpolitische Sprecherin Imke Byl (Bündnis 90/Die Grünen) nannte in der Großen Anfrage der Grünen unsere Insel Borkum als Beispiel für die Verschmutzung der Strände. Eine Zählung des Plastiks auf der Insel Juist ergab, dass 88% des aus der Nordsee gesammelten Mülls aus Plastik besteht. Es gäbe mehr Plastik im Meer als Fische. Um dem Problem zu begegnen, plädiert sie für den Verzicht auf Kunststoffverpackungen wie zum Beispiel in Plastik eingeschweißte Gurken, Bananen oder Bücher. Ihr sei es wichtig, Mikroplastik aus Kosmetika und anderen Drogerieartikeln zu verbannen.
Umweltminister Olaf Lies (SPD) schloss sich der Forderung der Grünen an. Er verwies beim Plastikmüll auf zwei große Bereiche, den sichtbaren Plastikmüll, der in einigen Meeren Kontinentgröße erreicht und den unsichtbaren Mikroplastikmüll. Allein die Menge der jährlich verbrauchten Coffee-to-Go-Becher beläuft sich in Deutschland auf 2,8 Milliarden Stück, so Lies.
Der SPD-Abgeordnete Guido Pott machte deutlich, es bestehe dringender Handlungsbedarf bei diesem Thema. Er berichtete von Untersuchungen, die ergeben haben, dass es pro 100 Meter Küstenlinie in Deutschland ca. 389 Teile Müll gibt. Demnach sind auf einem Quadratmeter Meeresboden etwa 11 Kilogramm Mikroplastik zu finden.
Für Stefan Wirtz (AfD) ist der Umgang mit Plastik ein globales Problem, das eine internationale Lösung benötige. Außerdem fordert die AfD eine Obergrenze für Mikroplastik im Wasser.
Der CDU-Umweltexperte Martin Bäumer nannte als Fakt, dass viele kleine Mikroplastikfasern durch das Abwasser zum Beispiel aus Waschmaschinen unbemerkt das Meer erreichen. Darüber hinaus würden 90% des Plastikmülls aus Asien und Afrika durch die Flüsse in die Meere gelangen.
Von der Sache her waren sich alle Fraktionen einig, zukünftig die Produktion von Plastikmüll reduzieren zu wollen.
Autorinnen: Rieke und Neeltje.
erstellt am 15.11.2018