Landtag-Online 11|2019
Digitalisierung der Bildung in Niedersachsen
Ein Beitrag von: Wilhelm-Röpke-Schule - KGS Schwarmstedt
Rund 520 Millionen Euro aus dem „Digitalpakt Schule“– das ist für die Digitalisierung der Schulen in Niedersachsen nicht viel Geld vom Bund. Dies ist einer der wenigen Punkte, in denen sich alle Fraktionen im Landtag zum Thema „Digitalisierung der Bildung“ in einer hitzigen Debatte einig waren.
Die unterschiedlichen Sichtweisen zwischen Koalition und Opposition bei der Umsetzung wurden dann im Laufe der Debatte deutlich.
Abgeordnete der Großen Koalition aus SPD und CDU betonten, dass die Wichtigkeit des „Digitalpakt Schule“, um die Infrastruktur der Schulen zu verbessern. Bildungsexpertin Mareike Wulf (CDU) machte deutlich, dass sie dafür sei, Tablets für höhere Jahrgänge anzuschaffen und in den Grundschulen Lerninhalte haptisch zu vermitteln. Wobei „finanzschwache Eltern“ bei der Anschaffung des digitalen Zubehörs unterstützt werden sollen.
In der Opposition hingegen war man sich einig, dass es wichtig sei, den Schulen genug Zeit zur Orientierung zu geben. Der AfD-Abgeordnete Harm Rykena bestärkte dieses Argument. Es sei eine „Herkulesaufgabe“ für Niedersachsen. Die Digitalisierung müsse geplant werden, man solle nicht „einfach starten“.
Letztendlich, so Björn Försterling (FDP), wird die „Digitalisierung in Schule davon geprägt sein, ob die Lehrkräfte mitmachen oder nicht“. Bei dem Punkt, mobile Endgeräte als Lernmittel anzuerkennen, bestärkte Björn Försterling (FDP) die Grünen-Abgeordnete Julia Willie Hamburg in dieser Meinung.
Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) merkte an, dass das Lernen mit digitalen Medien einer der größten Umbrüche sei. Der „Digitalpakt Schule“ biete den Schulen ausreichend Zeit, die Mittel zielgerichtet einzusetzen. Auch die „Niedersächsische Bildungscloud“ sei laut Tonne ein wichtiger Bestandteil auf dem Weg zur Digitalisierung. In diesem Zusammenhang betonte er die mögliche Unterstützung der Lehrkräfte durch das medienpädagogische Beratungsnetzwerk des Niedersächsischen Landesinstituts für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ). Es ginge darum, Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf die digitalisierte Welt vorzubereiten.
Abschließend lud der Kultusminister die Abgeordneten ein, beim „Lernen mit digitalen Medien“ mitzuwirken, das wäre ein „richtig guter Schritt nach vorne“.
Nachdem es viele Differenzen zwischen den verschiedenen Fraktionen gab, herrschte schließlich Einigkeit in dem Punkt: Wir müssen etwas tun.
erstellt am 21.11.2019