Landtag-Online 11|2019
Regionales: Wie kann die medizinische Versorgung im ländlichen Raum verbessert werden?
Ein Beitrag von: Wilhelm-Röpke-Schule - KGS Schwarmstedt
Das Thema stand zwar nicht auf der Tagesordnung, es interessierte uns dennoch brennend ...
Kaum Medizinstudenten wollen nach dem Studium ländliche Praxen eröffnen. Wie kann dieser Entwicklung entgegen gewirkt werden?
Hierzu sprachen wir mit der CDU-Abgeordneten Gudrun Pieper. Sie berichtete von der medizinischen Versorgung im Heidekreis, einer Region unseres Wahlkreises Walsrode.
Auf die Frage, was man gegen die Missstände unternehmen kann, entgegnete sie: „Es ist nicht einfach, dieses Problem zu lösen.“ Bei dem Fehlen eines Kinderarztes in ihrer Heimatregion beispielsweise, führte sie mit der Kassenärztlichen Vereinigung ein Fachgespräch im Niedersächsischen Landtag, um diesen Versorgungsengpass zu beseitigen.
Um Anreize für Ärzte zu schaffen, eine Praxis im ländlichen Niedersachsen zu eröffnen, bekam der Heidekreis Landesmittel in Höhe von 300.000 Euro, erläuterte Gudrun Pieper. Damit wurden Förderprogramme wie Studentenpatenschaften finanziert, wobei Studenten zwei Wochen mit Ärzten im Landkreis verbringen konnten und 500 Euro bereitgestellt bekamen.
Außerdem betonte Pieper, Mitglied im Gesundheitsausschuss des Landtages, die Wichtigkeit von einem „guten Rettungsdienst“. Dem Krankenhausplanungsausschuss auf Landesebene gehören die kommunalen Spitzenverbände, Krankenkassen und sonstige Kostenträger sowie das Sozialministerium an. Er kommt zwei bis drei Mal im Jahr zusammen, um die Förderung und Umstrukturierung der verschiedenen Krankenhäuser in Niedersachsen zu planen.
Den Zusammenschluss der Krankenhäuser in Walsrode und Soltau findet Pieper persönlich extrem wichtig, da viele Leute nicht zu den getrennten Einrichtungen fahren wollen: „Das ist auch so ein Punkt, wo noch Ängste bestehen: Werde ich dann noch gut versorgt?“ Laut Pieper werde es mit dem Verbund der Häuser entlastender für Patienten und Ärzte. Da beide Krankenhäuser eine gemeinsame Einrichtung sind, aber circa 30 Kilometer voneinander entfernt liegen, wird zum Beispiel ein Beinbruch beim Sturz von der Treppe, welcher aufgrund eines Herzinfarktes passierte, in beiden Häusern behandelt. 95% der Mitarbeiter dieser Krankenhäuser sind dafür, die Kliniken unter ein Dach zu bringen.
Die CDU-Abgeordnete meinte abschließend im Gespräch: „Mir geht es um die medizinische Versorgung der Menschen im Heidekreis. Wo dieses Haus letztendlich stehen wird, ist mir im Grunde genommen egal.“
erstellt am 21.11.2019