Landtag-Online 06|2019
„Jeder soll leben und lieben können, wie er/sie möchte“ – Interview mit Imke Byl (Bündnis 90/Die Grünen)
Ein Beitrag von: Burg-Gymnasium Bad Bentheim
In den Debatten fiel uns eine junge Abgeordnete auf, die ihre Positionen mit Nachdruck vertreten hat. Wer ist diese Frau? Warum ist sie in die Landespolitik gegangen? Wir trafen die 25-jährige Imke Byl am Randes des Plenums.
Ihr Herz habe schon immer grün geschlagen und sie bereue es, erst mit 20 in die Politik gegangen zu sein. Sie sei mit 14 falsch informiert gewesen, betont aber jetzt, dass man auch schon in dem Alter Politik machen könne. Mittlerweile sei sie als Sprecherin für Umwelt, Energie, Klimaschutz und Frauen für die Grünen-Fraktion im Niedersächsischen Landtag tätig.
Der Job sei sehr vielseitig. Sie treffe beispielsweise Entscheidungen für ihren Themenbereich, treffe sich mit Verbänden, halte Reden im Landtag und vieles mehr.
Auf ihre Kurzintervention zum Thema Enquete-Kommission angesprochen, betont sie, dass sie enttäuscht über die SPD sei, die sich im Januar dieses Jahres für ein Paritätsgesetz ausgesprochen hat und sich jetzt dagegen stellt. Ihrer Meinung nach hatte die SPD keine nachvollziehbaren Argumente, warum sie gegen die Kommission ist.
Um Frauen politisch zu motivieren holen die Grünen generell Frauen in den Landtag , um eine Vorbildfunktion zu haben. Sie versuche zum Beispiel durch direkte Ansprache Frauen zu gewinnen oder sie durch Projekte, zu denen nur Frauen eingeladen sind, zu stärken.
Auf ihr Alter angesprochen meinte sie, dass sie oft nicht weiß, ob sie einfach so nicht ernst genommen wird, weil sie eine Frau ist oder weil sie jung ist. Sie hofft, dass ihre Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Fraktionen sie mittlerweile ernst nehmen.
Die Bewegung „Fridays for Future“ hält sie generell für sehr gut; sie findet es nur schade, dass sie nicht selbst auf die Idee gekommen ist.
Obwohl es eine starke queerpolitische Sprecherin gibt, setzt sie, Byl, sich auch in ihrem Bereich, der Frauenpolitik, für Toleranz ein. Auch in ihrem Leben spiele Toleranz eine große Rolle. Sie betont, dass es nicht reicht, jeden Sommer einmal zum Christopher Street Day zu gehen, sondern man sich auch den Rest des Jahres dafür einsetzten sollte. Dies geschieht zum Beispiel durch Spenden an queere Organisationen.
Mein Fazit: Wir haben eine charismatische junge Frau kennengelernt, die Lust auf Politik macht.
Autorin: Lu
Technik: Alexander
erstellt am 20.06.2019