Landtag-Online 08|2017
Wege aus der Schulkrise – Interview mit Björn Försterling (FDP)
Ein Beitrag von: Integrierte Gesamtschule Garbsen
Drei Mal beschäftigte sich der Landtag beim Augustplenum mit dem Thema Schulpolitik. Hitzig debattiert wurde der aktuelle Lehrermangel und die schlechte Unterrichtsversorgung.
Klare Vorstellungen zur Verbesserung dieser Situation hat der schulpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion Björn Försterling.
Ein Schritt in die richtige Richtung wäre seiner Meinung nach die Vereinheitlichung der Lehrergehälter. Darunter ist zu verstehen, dass Grund-, Haupt- und Realschullehrer dasselbe Gehalt bekommen sollen, wie Gymnasiallehrer. Den Vorschlag der CDU, den Lehrkräften die Anrechnungsstunden für zusätzliche Arbeitsaufgaben zu streichen, lehnte Försterling jedoch ab.
Des Weiteren sollen mehr Studienplätze für das Lehramtsstudium, folglich auch mehr Seminarplätze für Lehramtsanwärter, eingerichtet werden. Außerdem sollen jüngere Menschen angespornt werden ein Lehramtsstudium aufzunehmen.
Eine weitere Möglichkeit, Lehrerstunden einzusparen, sieht der Bildungsexperte in der Einsparung von Lehrerstunden in der Nachmittagsbetreuung. Diese Stunden sollten von pädagogischen Mitarbeitern erteilt werden, während Lehrer die wichtigen Unterrichtsstunden am Morgen übernehmen müssten. Auf diese Art und Weise könnten 2000 Vollzeitlehrereinheiten, das sind rund 2% der Unterrichtsversorgung, die auf diese Art und Weise gesichert werden könnten.
Neun von zehn Lehrern gehen heutzutage frühzeitig in den Ruhestand. Försterling will dieser Entwicklung entgegen steuern, indem er Lehrer, die kurz vor der Pensionierung stehen, durch Anreize länger im Schuldienst beschäftigt.
erstellt am 17.08.2017